Schatten ist beim Camping oft Mangelware. Was macht man also bei brütender Hitze, wenn man nicht gerade den ganzen Tag unter Wasser verbringen will? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten – unter anderem ein Sonnensegel fürs Camping.
Wir haben die besten Tipps für einen unbeschwerten Camping-Sommerurlaub zusammengetragen. Mit dabei: Der eine oder andere ungewöhnliche Tipp … Außerdem: Die Autorin, Fotografin und versierte Camperin Jessica Lerchenmüller vom Portal vollmundig.org gab uns ein Exklusiv-Interview zum Thema „Sonnensegel beim Camping“ – ebenso wie Campingexperte Sebastian Schläger: „Mit den falschen Entscheidungen beim Thema Sonnenschutz kann der Sommerurlaub beim Campen zur Katastrophe werden“, sagt der Betreiber der Seite campingliebe.de und selbst begeisterter Camper.
Am besten Schattenparker
Im Sommer sucht Jessica Lerchenmüller den Platz, an dem sie ihren Camper abstellt, ganz genau aus und überlässt hierbei (fast) nichts dem Zufall. Das kostet nämlich erst mal nichts und ist die einfachste Lösung, an Schatten zu kommen. Auch Sebastian rät: „Die eleganteste Variante ist der Schattenplatz, der auf den ersten Blick manchmal vielleicht nicht so schön wie der Platz direkt am Strand ist, dir aber sicher Glücksgefühle bereitet, wenn du gemütlich im Schatten chillst und deine Nachbarn in der Sonne brutzeln.“
Jessica Lerchenmüller, die erfahrene Camperin mit eigenem Van, an dem sie auch schon einmal eine Markise angebracht hat, gibt zu bedenken: „Unter einer Markise kann sich unter Umständen die Hitze stauen.“ Eine Alternative zur Markise ist deshalb ein Sonnensegel, das übrigens auch deutlich günstiger, leichter und letztendlich auch flexibler ist als eine Markise.
Ein Sonnensegel aus hochwertigem Stoff mit vielen Einsatzmöglichkeiten finden Sie in unserem Online-Shop.
Immer Schatten beim Camping mit Sonnensegel
„Ich hatte zwei Mal die Situation beim Campen, dass es weit und breit keine Bäume und somit auch kein Schatten gab. Das war auf einem riesigen Campingplatz in Schweden, das andere Mal in Österreich auf einem Bauernhof“, erinnert sich Jessica Lerchenmüller.
Campingfachmann Sebastian Schlägers Rat in einem solchen Fall: „Aus meiner Sicht gibt es zwei ,Waffen‘ gegen Sonne: Du investierst in Sonnensegel und in Sonnenschutz.“
Konkret rät der Campingblogger: „Lege Sonnenschutzmatten in deine Windschutzscheiben und Fenster, wenn du mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs bist. Beim Zelten hilft bei direkter Einstrahlung eine Rettungsdecke. Lege sie mit der Aluminiumseite nach oben auf dein Zelt.“
Form & Farbe beim Camping-Sonnensegel
Die Form des gespendeten Schattens hängt und fällt mit der Form des Sonnensegels: Quadratische Segel führen zu quadratischem Schatten, rechteckige Sonnensegel zu einem ebensolchen Schattenbereich. Sie müssen sich also überlegen, welcher Bereich beschattet werden soll. Sonnensegel gibt es außerdem in unterschiedlichen Quadratmetergrößen. Die Befestigung eines quadratischen oder rechteckigen Sonnensegels ist übrigens schwieriger als bei einem trapezförmigen.
Den Aufbau selbst können Sie durch eine flexible Bespannung ganz individuell gestalten. Möglich ist zum Beispiel eine Seite tiefer an einem Mast zu befestigen, um einen guten Sichtschutz zu erreichen. Spannen Sie in diesem Fall die gegenüberliegende Seite höher, erreichen Sie unter dem Sonnensegel eine angenehme Luftbewegung.
Bei den Stofffarben ist die Auswahl groß. Neben der klassisch weißen Segeltuchfarbe finden Sie auch durchgefärbte Stoffe von leuchtend hellen Farben bis hin zu dunklen, satten Farbtönen. Hellere Farben bieten einen geringeren Sonnenschutz als farbenfrohe oder dunkle, dicht gewebte Stoffe.
Befestigung und Stoff beim Camping-Sonnensegel
Ihr Sonnensegel können Sie je nach Herstellertyp entweder freistehend befestigen oder an der sogenannten
Kederschiene (eine umlaufend montierte Leiste auf der Einstiegseite des Wohnwagens/-mobils). Hier kann das Vorzelt oder das Sonnensegel eingezogen werden. Beides erhält eine stabile Verbindung zum Wohnwagen. Mit den Masten können Sie anschließend das Sonnensegel auf Spannung bringen. Da durch die Kederleiste eine durchgängig feste Verbindung entsteht, ist es recht stabil und bei Regen besonders dicht.
Montieren Sie Ihr Sonnensegel freistehend, benötigen Sie freistehende Masten für die Ecken. Diese sollten sicher und fest verankert werden. Das gelingt ähnlich wie bei einem Zelt, indem Heringe in den Boden getrieben werden. Zusätzliche Spannschnüre halten die Segelkonstruktion auf Spannung und verhindern, dass das Sonnensegel durch eine Windböe fortgeweht wird. Hier entsteht keine feste Verbindung zum Wohnwagen, sodass Sie die Segel flexibel aufstellen können.
Sonnensegel beim Camping schützt auch vor Regen, Wind und Blicken
Wo und zu welcher Jahreszeit planen Sie Ihren Campingurlaub? Davon abhängig suchen Sie nämlich Ihr Sonnensegel aus. Möchten Sie den Bereich vor Ihrem Wohnmobil/-wagen oder Zelt vor intensiver Sonneneinstrahlung schützen? Dann ist ein Stoff aus luft- und wasserdurchlässigem Polyester passend.
Soll Sie Ihr Sonnensegel vor Wind und Regen schützen? Dann ist ein wasserabweisendes Gewebe mit einer speziellen Imprägnierung das Richtige für Sie.
Jessica Lerchenmüller ist Autorin, Fotografin und Inhaberin einer Plattform für Food, Outdoor und Travel (www.vollmundig.org).
Sebastian Schläger ist leidenschaftlicher Camper und möchte mit seinen Tipps Anfängern den Start ins Camping erleichtern (www.campingliebe.de). Bildnachweise: alicja neumiler, AdobeStock