Was Sie über Fenster-Sonnenschutz wissen müssen – und wie Sie dabei bares Geld sparen können, erfahren Sie hier.

Das müssen Sie über Fenster-Sonnenschutz wissen

KW: Fenster Sonnenschutz, SV: 1300

Ob im Schlaf-, Kinder- oder Wohnzimmer, im Büro oder im Badezimmer – Fenster-Sonnenschutz ist mindestens im Sommer ein Muss. Die Möglichkeiten sind dabei allerdings so unterschiedlich wie die Fenster selbst. Es gibt Sonnenschutz für innen und für außen in unterschiedlichen Farben und Materialien.

Wir stellen die verschiedenen Möglichkeiten vor. Hausbesitzer als auch Mieter finden hier einen Überblick – sowie ein Exklusivinterview mit dem Energieberater bei der Regionalen Energieagentur in Ulm, Lars Häußler.

Fenster-Sonnenschutz Rollo

Schlicht und preiswert ist ein Rollo, das Sie innen anbringen. Möglich ist dies sowohl an normalen Fenstern als auch an Dachfenstern. Sonnenschutz gibt es für Rollos in unterschiedlichen Transparenzstufen. Sie finden auf dem Markt freihängende Rollos und welche mit seitlichen Führungsschienen. Sie lassen sich leicht montieren, meistens sogar ohne Bohren, was vor allem für Mieter ein großer Vorteil ist.

Textilscreen

Ohne Bohren, Kleben, Nageln – einfach in den Fensterrahmen klipsen und schon hält der kostengünstige Sonnenschutz nach Maß an jedem Fenster. Die Montage ist tatsächlich kinderleicht und auch für Mieter praktisch, da sich dieses Modell rückstandslos wieder entfernen lässt. Der innovative Sonnenschutz wird außen angebracht und hält auch bei Wind und Regen perfekt. Aufgrund der Anbringung von außen heizt sich das Fensterglas erst gar nicht auf. Damit haben Sie angenehme Raumtemperaturen. Den Stoff können Sie mit einem feuchten Tuch einfach von Schmutz befreien. Er ist wiederverwendbar und damit besonders umweltschonend.

Gardine

Altbewährte Gardinen werden innen angebracht und bieten nur einen mäßigen Sonnenschutz. Die Montage ist jedoch einfach – je nach System benötigen Sie spezielle Gardinenstangen oder einen Seilzug, an dem man die Gardinen anklipst.

Flächenvorhänge

Die sogenannten Flächenvorhänge befestigt man in einem Schienensystem, das an der Decke montiert ist. Die Stoffpaneele lassen sich verschieben und eignen sich gut für lange Fensterfronten. Ähnlich wie Gardinen bieten auch Flächenvorhänge nur einen geringen Sonnenschutz.

Plissee als Fenster-Sonnenschutz

Einfach zu bedienen und äußerst flexibel sind Plissees oder auch Faltenstores. Wie Rollos sind auch Plissees in unterschiedlichsten Ausführungen und Maßen erhältlich und lassen sich so individuell an die jeweilige Fensterform anpassen. Erhältlich sind sie in unterschiedlichen Stoffqualitäten: transparent, verdunkelnd oder wasserabweisend.

Tipp: Innen angebrachte Wabenplissees ermöglichen laut einer Fraunhofer IBP-Studie Energieersparnisse in Höhe von mindestens sieben Prozent. Im Winter entweicht die Wärme langsamer und im Sommer bleibt die Hitze draußen.

Jalousie

Der moderne Klassiker, die Jalousie, besteht aus horizontalen Lamellen und kann innen als auch außen angebracht werden. Erhältlich sind Jalousien aus Aluminium, Holz, PVC und anderen Kunststoffen. Wer sie gerne außen anbringen möchte, sollte sich dazu beraten lassen, damit das Fenster bei Wind und Regen nicht beschädigt wird.

Rollladen

Die zuverlässigen und beständigen Rollläden sind ein beliebter Sonnenschutz am Fenster. Sie befinden sich außen und halten nicht nur das Licht fern, sondern dienen im Sommer auch als Hitzeschutz. Wer einen Rollladen nachrüsten möchte, dem sei ein mechanisch betriebener Vorbaurollladen oder ein elektrischer Rollladen empfohlen.


Markise als Fenster-Sonnenschutz

Markisen sind ein geeigneter Sonnenschutz im Außenbereich. Hier spenden sie Schatten, bieten aber auch Schutz vor Regen und unerwünschten Blicken. Es gibt sie in unterschiedlichen Farben, Mustern, Größen und Arten (Klemmmarkisen, Seitenmarkisen, Freistehende Markisen, Auf-/Unterglasmarkise).

Lamellen

Die Lamellen sind vertikal angeordnet und können je nach Lichteinfall im entsprechenden Winkel zugezogen werden. Sie eignen sich ausschließlich für Innenräume.

Sonnenschutzfolie

Sonnenschutzfolien klebt man direkt auf das Fenster. Sie halten nicht nur UV-Licht fern, sondern reduzieren auch die Temperatur im Inneren. Die Folie wirkt wie ein Spiegel. Sie weist die Sonnenstrahlen durch die metallbeschichtete Folie zurück – so gelangen diese nicht in den Raum.

Tipp: Kleben Sie die Folie besser außen auf Ihr Fenster. Dadurch heizt sich das Fenster erst gar nicht auf und gibt in Folge dessen auch keine Wärme nach innen ab. Nachteil dabei: Die Folie ist ständig der Witterung ausgesetzt. Dadurch hat sie eine geringere Lebensdauer, als wenn man sie innen anbringt.

Sonnenschutz für das Dachfenster

Im Sommer ist ein Sonnenschutz am Dachfenster unverzichtbar, denn das Sonnenlicht fällt hier senkrecht auf die Fensteroberfläche. Der Raum heizt sich dadurch extrem auf. Als Sonnenschutz eignet sich bei Dachfenstern entweder ein Rollo oder ein Plissee.

Tipp: Rollos, die auf der Rückseite mit einer Perlex- oder Aluminiumbeschichtung versehen sind, eignen sich gut als Sonnen- und Hitzeschutz. Möchten Sie Ihren Raum unter dem Dach abdunkeln, wählen Sie dafür am besten einen Rollo, den es in unterschiedlichen Farben und Ausführungen gibt.

Verschenken Sie keine Energie beim Sonnenschutz!

Wenn sie an Ihren Fenstern einen Sonnenschutz anbringen möchten, sollten im Idealfall nach der Montage die Fenster auch noch richtig schließen. Sie möchten ja keine Energie verschenken. „Die Fenster müssen dicht bleiben. Daher sollte man von Sonnenschutzelementen absehen, welche am Rahmen oder mit Hilfe von Klammern zwischen Rahmen und Fenster geklemmt werden. Angeklebte Elemente sind aus energetischer Betrachtungsweise, wenn auf dem Rahmen die Anbringung vollzogen wird, zu empfehlen“, weiß der Energieberater Lars Häußler.

Lassen Sie Ihren Fenster-Sonnenschutz fördern!

Wussten Sie, dass jetzt der ideale Zeitpunkt ist, um in Sonnenschutz zu investieren? Außenliegender Sonnenschutz wird im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) staatlich gefördert. Erkundigen Sie sich, welche Voraussetzungen Sie als Eigentümer oder Mieter dafür erfüllen müssen und was Sie vor der Umsetzung der Maßnahmen beachten sollten. Infos und Anträge erhalten Sie von einem zertifizierten Energieberater. Die Verbraucherzentrale hilft dabei, einen kompetenten Ansprechpartner in Ihrer Nähe zu finden.

Lars Häußler arbeitet als Energieberater bei der Regionalen Energieagentur in Ulm.